"Vaterfreuden": Matthias Schweighöfer, Tom Beck und Friedrich Mücke im exklusiven Interview!

Matthias Schweighöfer nach dem Interview mit mir
Foto: Privat
Momentan reisen Matthias Schweighöfer, Tom Beck und Friedrich Mücke durch Deutschland: Das Trio ist auf großer Kinotour, um Schweighöfers neuen Film "Vaterfreuden" in vielen Kinos vorzustellen. Die Schauspieler stoppten auch im C1 Cinema in Braunschweig und dabei traf ich sie zum exklusiven Interview:

Die Geschichte:
Felix (Matthias Schweighöfer) ist mit seinem kinderlosen Junggesellendasein vollkommen zufrieden und genießt sein Leben. Als sein nerviger Bruder Henne (Friedrich Mücke) mit seinem Frettchen Karsten bei ihm einzieht, ändert sich jedoch so einiges. Henne eröffnet ihm, dass er schon seit einiger Zeit Geld mit Samenspenden verdient, was Felix ihm doch glatt nachmacht und sich über die zusätzliche Einnahmequelle freut. Als sich Frettchen Karsten dann aber in Felix' Kronjuwelen verbeißt, realisiert dieser, dass tief in ihm doch der Wunsch schlummert, nicht nur ein Erzeuger, sondern auch ein Vater zu sein. Um diesen Wunsch doch noch zu realisieren versucht er herauszufinden, wer die Empfängerin seiner Samenspende ist. Durch illegale Mithilfe seines Bruders erfährt er, dass die Fernsehmoderatorin Maren (Isabell Polak) die Mutter seines Kindes wird. Blöderweise ist die aber drauf und dran, Ralph (Tom Beck) zu heiraten. Felix lässt sich nicht unterkriegen und versucht alles, um Marens Herz zu erobern und doch noch seine Chance auf Vaterfreuden zu bekommen.

Was ist das Schönste daran Vater zu sein und was sind eure "Vaterfreuden"?
Mücke: Es ist schön. Man schaut das Kind an, es lächelt und dann merkt man, wofür sich der ganze Stress lohnt. Da steht man auch gerne nachts auf und gibt die Flasche.

Wie ist Matthias Schweighöfer als Regisseur? Was macht er besser und was schlechter als andere Regisseure?
Schweighöfer: (lacht) Der beste Regisseur, den ihr je hattet.

Mücke: Matthias ist ein sehr gut gelaunter Regisseur, einer der sehr vorbereitet seine Filme passieren lässt und der schon lange im Vorfeld Gespräche über die Figur führt. Er ist auch bei den Castings so visuell, dass er weiß, an welcher Stelle welcher Song liegen könnte. Die Zeit am Set ist ist eine Phase, die ich sehr genieße.

Beck: Er ist wahnsinnig gut vorbereitet, aber auch sehr spontan für alle Dinge, die am Set passieren und nimmt viele Ideen der Schauspieler an. Außerdem ist er sehr cool zum gesamten Team. Viele Regisseure sind sehr cholerisch zu den Mitwirkenden, aber so etwas habe ich bei Matthias noch nie erlebt.

Was macht den Reiz aus gleichzeitig Schauspieler und Regisseur zu sein? Was für Konflikte ergeben sich bei dieser Doppelrolle?
Schweighöfer: Ich finde gut, dass man der Chef ist von allen und bestimmen kann. Zudem muss ich auf Drehbücher oder ähnliches nicht warten und kann machen was ich will. Ich kann ganz klar sagen "Ich kreiere das alles" und bin mein eigener Chef.

Matthias, im letzten Film war es dein Job für Honorar Beziehungen zu beenden und jetzt wirst du von einem Frettchen sterilisiert. Hast du ein Fable für das Ungewöhnliche und Absurde?
Schweighöfer: Ja, ich glaube schon (lacht). Es muss Sachen geben für die man ins Kino geht, auch mal etwas was nicht realistisch ist. Der Frodo hat auch den Ring in den Schicksalsberg geworfen - also ich habe keinen Schicksalsberg um die Ecke.

Beck: Strange, Matthias!

Sind die Dialoge im Drehbuch bis ins letzte Detail aufgeschrieben oder gibt es auch Situationen, in denen improvisiert wurde?
Beck: Nein, das dient nur als Vorlage. Wir halten uns schon ungefähr 90% an den Text, aber manche Sachen entstehen auch.

Mücke: Es liegt auch viel an der eigenen Spielweise.

Friedrich, du spielst "Henne" - einen etwas anderen Typen. Wie frei bist du in der Gestaltung deiner Rolle gewesen?
Mücke: Gar nicht (lacht). Nein, total frei, total frei. Matthias hat auch Ideen für Gestik und Mimik und das hilft schon sehr.

Til Schweiger dreht öfter mit seinen Töchtern. Könntet ihr euch vorstellen, eure Kinder auch für einen Film einzuspannen?
Schweighöfer: Sag niemals nie, aber zurzeit habe ich keine Ambitionen. Vielleicht ja, vielleicht nein. Ich weiß nicht, es kommt auf die Rolle an und wenn meine Tochter die beste Schauspielerin der Welt wird, dann würde ich sie natürlich auf jeden Fall in meinem Film besetzen und unter meine Obhut nehmen, um sie richtig zu inszenieren. (lacht) Sie würde in dem Film viele Rollkragenpullis tragen.

Matthias, wie wählst du Drehbücher aus?
Schweighöfer: Ich wollte einfach die Frettchenszene bei "Vaterfreuden" im Kino sehen. Ich wollte wissen, ob Deutschland in diesem Moment lacht oder nicht.

Ihr habt es geschafft: Es sind alle acht Kinosäle ausverkauft. Wie fühlt sich das an, wenn man den Saal betritt und genau weiß, dass die Besucher nur für einen selber gekommen sind?
Schweighöfer: Ich bin total stolz. Die Boygroup ist unterwegs, so fühlen wir uns derzeit manchmal. Es ist der Hammer! Es ist eine riesengroße Ehre! 2600 Besucher ist eine Menge und wir sind sehr stolz.

Matthias, du hast als Regisseur drei Filme mit dem gleichen Genre hintereinander gedreht,   kommt dann bald ein Teil Vier?
Schweighöfer: Wir nennen die bisherigen drei Filme die "Trilogie der Freude". Diese hat jetzt ein Ende gefunden. Als nächstes, im Winter 2015, wird es ein anderes Genre geben.